Der Grund für seine Rückkehr war die Stelle als technischer Produktionsleiter in der Halle, in Gais, dem Logistikzentrum der Unionbau. Vorher war er 16 Jahre lang eingefleischter Unionbau-Zimmerer. Irgendwann war dann aber der Wurm drin und er hatte sich was anderes gesucht. Damals hatte er ganz klar formuliert, dass er sicher nicht wieder zur Unionbau zurückkommen würde. Aber mit Sternchen, denn mit einer ganz bestimmten Stelle hatte er immer schon geliebäugelt. Hier ist er nun, hat seinen Vorgänger Aichner Ando abgelöst, der in seine wohlverdiente Pension ging. Damals, Anfang 2022.
Und er hat gleich schon klargestellt, dass wenn er kommt, er es macht, wie er es will, eigenverantwortlich, auf seine Weise. Immer natürlich so, dass es passt.
Ivan ist ein sehr direkter Typ. Nimmt kein Blatt vor den Mund, sagt geradeheraus, was im grad so in den Sinn kommt. Lässt seinen Impulsen freien Lauf, egal in welchem Gemütszustand sie sich gerade befinden. Da kann es dann schon mal vorkommen, dass er jemanden anrotzt, der beim besten Willen komplett nichts dafürkann.
Aber Ivan hat auch die Eier, denjenigen nachher drauf anzusprechen und sich zu entschuldigen. Ist vielleicht kein einfacher Mensch, sagt er von sich selbst, aber er muss auch nicht mit jedem Gut-Freund sein. Und er wird geschätzt, vielleicht auch gerade deshalb, weil er so ist.
Fragt man ihn nach drei Worten, die ihn am besten beschreiben, so nennt er „impulsiv, sportlich, fair und engagiert“. Dass das dann vier Worte sind, ist ihm egal. So ist er, der gute Ivan. Impulsiv, direkt, aber auf jeden Fall fair. Wenn er etwas nicht leiden kann, dann ist es Unehrlichkeit. Da kann er richtig kratzig werden. Dass er sportlich ist, sieht man ihm an, dass er engagiert ist, eigentlich auch. Er ist ein Reißer, er weiß, was er will, einer mit Rückgrat und starken Werten.
Ein Typ, der eigentlich so richtig gut zur Unionbau passt.
Als technischer Produktionsleiter ist er jetzt erster Ansprechpartner für die Arbeitsvorbereitung in der Zimmerei, koordiniert die gesamte Arbeitsvorbereitung. Er teilt die Mitarbeiter in der Halle ein und plant die zu erledigenden Arbeiten. Er bedient die Abbundanlage und ist Anlaufstelle für die Vorarbeiter am Bau, wenn sie Schablonen oder andere Sachen brauchen. Und er erhält Anweisungen vom Abteilungsleiter und den Projektleitern der Zimmerei, muss das Bauprogramm im Blick behalten, damit die Arbeiter dann alles termingerecht haben, sobald sie es brauchen.
Im Grunde ist Ivan Dreh- und Angelpunkt der Firma, hier läuft alles zusammen, Büro da drinnen und die Baustellen da draußen. Dabei ist er im laufenden Austausch mit Hallenchef Peter Knapp und hin und wieder auch mit den beiden Chefs. Auch hier ist Ivan gerne direkt, spricht offen aus, wo er Optimierungen sieht und schätzt auch umgekehrt das offene Ohr und die Investitionsbereitschaft. Die neue Abbundmaschine beispielsweise, oder die Plattensäge, die als nächstes angeschafft werden soll. Auch für die Halle selbst gibt es bereits ein Projekt, das in den Startlöchern steht, denn die Halle platzt inzwischen aus allen Nähten.
Den konstanten Zeitdruck spricht er ebenso an – das „Von-jetzt-auf-gleich“, das sich heutzutage leider etwas eingeschlichen hat. „Da ist ein Vorausplanen schwierig, man ist ständig unter Strom und es bräuchte nicht nur eine Abbundanlage sondern gleich fünf und natürlich auch die Leute dazu, die sie bedienen.“
Zum Stichwort „gute Leute“ meint Ivan, dass mit Motivation und Selbstverwirklichung vieles möglich ist. „Junge Leute beispielsweise muss man auch einfach mal machen lassen. Eine Baustelle alleine stemmen dürfen, Verantwortung übernehmen, mehr zutrauen und auch mal einen Fehler machen können … dann lernen sie am meisten“. Genau wie mit der Vielfalt, meint er, indem man sie eintauchen lässt, Baustellen ansieht in verschiedenen Größen und Phasen, Pläne studiert und auch mal ins Büro hineinschnuppern lässt.
Als Schützenhauptmann der Kompanie Taufers und Mitglied bei der Bergrettung ist Ivan stark im Dorfleben integriert. Er tauscht sich gern mit anderen aus, auch mit jungen Menschen. Er hört gern zu, bildet sich seine Meinung, beobachtet, zieht Schlüsse. Bei den Schützen ist er, weil er „unser Landl so liebt“, unsere Traditionen, unsere Dialekte. „Da kann man ja nur stolz drauf sein“, strahlt er.
Und auch bei der Frage nach seinem Traumberuf strahlt er. Dieser ist eigentlich Tischler, „ein gewaltig wunderschöner Beruf. Aber die Löhne dort machen einfach keinen Spaß.“ Nach dem Jahr Grundlehrgang in Bruneck – damals war Holz, Metall und Elektrotechnik kombiniert, was er als großen Vorteil sieht – hat er seine Lehre als Tischler gemacht, dann Zivildienst beim Weißen Kreuz in Bruneck. Dort hätte er fast fix angefangen, aber auch hier war ihm das Gehalt zu mager.
Bei der Unionbau schätzt er vor allem, dass sie gut auf ihre Mitarbeiter schauen. Dass er das offene Ohr findet und die Wertschätzung. Von kleineren und größeren Aufmerksamkeiten zwischendurch bis zu den Events, der Mitarbeiterkleidung oder einfach nur der Freiheit, eigenverantwortlich arbeiten zu dürfen und dabei an Projekten mitzuwirken, die es oft so richtig in sich haben. Nicht nur von der Größe her, sondern vor allem hinsichtlich ihrer Komplexität – da heißt es Kopf einschalten und oft auch kreativ sein.
Und genau so ist er, der Ivan. Einer der mitdenkt und sich gern einbringt, der die Herausforderung annimmt und sich freut, wenn er alles unter einen Hut bringt. Kein reiner Büro-Typ sondern einer, der es mag, auch richtig anzupacken.
Ein Wenn-Dann-Typ, einer der weiß, was er will.
Wenn schon, dann richtig.